Hoch im Gebirge steht eine alte Burg, mächtig trutzig schaut sie ins Tal hinab. Eine schmale Strasse führt zu ihr hinauf und endet an einer Brücke, die Strasse und Burg miteinander verbindet. Ist die Brücke hochgezogen, ist die Burg uneinnehmbar.
Vor etwa dreihundert Jahren wurde sie von dem Ritter Johannes von Berg erbaut. Als Raubritter war er im ganzen Land bekannt. Plündernd und mordend zog er durch das Land und häufte sich Schätze an. So wurde er unsagbar reich. Alle seine Nachkommen konnten in diesem Reichtum  schwelgen. Und noch immer birgt die Burg Schätze von immensem Wert. Man munkelt dass der Graf noch einen großen Schatz versteckt hatte. Viele haben schon danach gesucht - jedoch vergebens.
Heute lebt die Letzte derer von Burg hier. Eine junge Frau von fünfundzwanzig Jahren. Juliane ist ihr Name, sie zählt zu den Reichsten des Landes. Vor drei Monaten hatte sie die Burg modernisieren lassen und auch die Räume nach ihrem Geschmack eingerichtet. Bei den Umbauten entdeckte man drei Geheimgänge. Von denen der eine vor einer zugemauerte Kammer endete. Nachdem die Wand eingerissen war, sahen sie sich einem riesigen Schatz gegenüber. Da standen drei Truhen voller Schmuck, Perlenketten, Edelsteine und Goldgeschmeide, zwei Truhen mit Goldmünzen und sechs Truhen mit diversen Goldenen Gegenstände, wie Becher mit Juwelen geschmückt, goldene Kreuze, Teller, Figuren, Schalen aus purem Gold, immense Kostbarkeiten.
In Windeseile hat sich der Fund herum gesprochen. Namhafte Museen wollten das eine oder andere kaufen, doch die Gräfin lehnte es ab. Sie ließ eine Tresortür zur Schatzkammer anbringen und bis auf den einen Geheimgang alle anderen zumauern. Dieser endet hinter dem Kamin und lässt sich nur durch eine geheime Verriegelung öffnen. Da außer ihr nur noch fünf lang gediente Bedienteste auf der Burg leben, denen sie voll vertraut, reichen ihr die Vorkehrungen die sie getroffen hat.
So sorglos wie bisher konnte sie seit dem Fund nicht mehr leben. Sie wurde von Mitgiftjäger und Journalisten regelrecht belagert. Fast immer war jetzt auch am Tag die Burgbrücke hochgezogen. Nur langsam lässt die Belagerung nach.
Heute Morgen beschließt sie mal wieder auszureiten.
Da trifft sie im Wald eine alte Frau, Kathrin Weber ist ihr Name. In der ganzen Gegend ist sie als Hexe verschrien. Sie ist eine Kräuterfrau, hat aber auch die Gabe in die Zukunft zu sehen. Viele kommen zu ihr, doch keiner würde das zugeben.
Juliane kennt die alte Kathrin schon von Kindesbeinen an und mag sie sehr. Die Alte schaut sie an und sagt zu ihr, Kindchen, du musst aufpassen, das Böse liegt auf der Lauer. Sie steigt vom Pferd ab, schließt die Alte liebevoll in ihre Arme und erwidert: Ach Tante Kathrin mache dir keine Sorgen, ich passe schon auf mich auf. Außerdem habe ich ja dich, du bist doch immer für mich da. Sie deutet auf eine in der Nähe stehende Bank und sagt: Setzen wir uns, es ist schön dass wir uns getroffen haben. Nachdem sie sich setzten, nimmt die alte Frau ihre Hand schaut sie prüfend an und spricht eindringlich zu ihr. Dieser Schatz deines Urahnes bringt dir kein Glück. Es liegt ein Fluch auf ihm. Du weißt dass er gemordet und sich so bereichert hatte. Nicht umsonst hat er ihn so gut versteckt, ja regelrecht eingemauert. Du hast die Geister befreit, als du die Kammer geöffnet hast. Juliane schaut Kathrin entsetzt an und fragt, was weißt du darüber? Und Kathrin fängt an zu erzählen. Als junge Frau habe ich mich sehr für die Geschichte dieses Landes interessiert. Ich durchstöberte die Stadtbibliothek las in den Chroniken, auch in denen der Kirche und dort las ich über diesen Schatz. Zu der damaligen Zeit stand gegenüber der Burg etwas entfernt ein Kloster. Der Orden des Klosters nannte sich - die Hüter des Lebens. Es war ein sehr reicher Orden. Die Pater waren an ihren weißen Kutten mit dem Abbild des Kreuzes gut einzuordnen. Denn sie waren die einzigen die weiße Kutten trugen. Sie hatten es sich zur Lebensaufgabe gemacht den Armen zu helfen. Gaben ihnen Speisen und versorgten sie mit Medizin. Lehrten sie die Kräuterheilkunde und unterrichteten sie in lesen und schreiben, was damals nicht selbstverständlich war.
 Dem Grafen waren sie ein Dorn im Auge, wusste er doch um den Reichtum des Klosters. So beschloss er das Kloster zu überfallen und auszurauben. In der Nacht ritten sie, der Graf und seine Schergen, zum Kloster, verschafften sich Einlass und metzelten alles nieder was sich ihnen in den Weg stellte. Da die Pater nicht bewaffnet waren hatten sie ein leichtes Spiel. Sie stahlen den Schatz und brannten das Kloster nieder. Bevor der Abt starb, verfluchte er die Meuchelmörder und jeden der sich an dem Schatz bereichern will. Mit dem Satz auf den Lippen, ich komme wieder und nehme mir was mir gehört, schloss er für immer die Augen.
Ich kann mir natürlich nur denken, dass dein Urahn Angst vor dem Fluch des Gottesmannes hatte und den Schatz einmauern ließ. Sie verstummte und Juliane schaut sie entsetzt und nachdenklich an. Einige Zeit war es still zwischen den Frauen. Aus ihren Gedanken heraus fragte Juliane, was soll ich tun, existiert dieser Orden noch. Sie schaut Kathrin an, die zuckt mit den Schultern, ich weiß es nicht! Nach diesem Gespräch verabschieden sie sich. Im gehen ruft Kathrin ihr noch zu, hol dir Hilfe lass es nicht auf sich beruhen.
Sichtlich erschüttert reitet Juliane nach Hause zurück. Dort geht sie in die Bibliothek und setzt sich an den Computer. Alle Orden dieser Welt geht sie durch und wird fündig. In Portugal existiert noch ein kleines Kloster. Sie schreibt sich die Adresse auf, dann lehnt sie sich im Sessel zurück und überlegt was sie tun soll. Nach einigem gedanklichen hin und her beschlisst sie, sich noch etwas Zeit zu lassen und nichts zu überstürzen.
Zwei Nächte später werden die Bewohner der Burg unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ein monotoner Singsang schalt laut durch die Flure. Als sie aus ihren Schlafzimmer laufen, bietet sich ihnen ein gespenstiges Bild. Eine Prozession von ungefähr dreißig weißgekleidete Gestalten mit spitzen Kapuzen auf dem Kopf und Kerzen in der Hand, zieht singend an ihnen vorbei zur Bibliothek. Dort verschwinden sie durch den Kamin im Geheimgang. Juliane öffnet die Geheimtür und sie sehen die Gestalten durch die Wand der Schatzkammer hindurch gehen. Mit bleichen und entsetzten Gesichter schauen ihnen die Menschen hinter her.
Maria die Köchin findet als erste ihre Sprache wieder und fragt laut, was war denn das? Zähneklappernd antwortet Anne, das waren Geister, bei uns spukt es. Völlig aufgelöst setzen sie sich in der Küche zusammen.
Jetzt ist als erstes ein Schnaps fällig sagt Albert, die gute Seele des Hauses. Nachdem sie sich etwas gestärkt haben, erzählt Juliane ihnen was sie von Kathrin erfahren hatte. Sie schaut in die Runde und sieht betroffene Gesichter. Aber, sagt Albert ich glaube nicht dass die gefährlich sind, sonst hätten sie sich anders verhalten. Zu Juliane gewand, du musst einen Geisterjäger kommen lassen. Sie schüttelt den Kopf und antwortet, nein zuerst muss ich nochmals mit Kathrin reden.
Am Morgen reitet sie zu Kathrins Waldhütte. Die wollte gerade in den Wald Pilze sammeln gehen.
Sie schaut Juliane ins Gesicht und fragt, ist es jetzt geschehen. Juliane nickt und Kathrin bittet sie in die Hütte. Hier sitzen die zwei Frauen beieinander und Juliane erzählt was sich in der Nacht zugetragen hatte.
Sie fragt Kathrin, hast du vielleicht gelesen, wie man diesen Spuk aufheben kann. Die schüttelt den Kopf, nein erwiedert sie, ich kann mich nicht daran erinnern. Niemand glaubte doch so richtig an diesen sagenhaften Schatz. Ich werde dich begleiten und versuchen eine Lösung zu finden.
Die zwei Frauen machen sich auf den Weg zur Burg. Dort angekommen sagt Juliane, wenn wir drin sind ziehen wir die Brücke hoch, ich möchte nicht von ungebetenen Gästen überrascht werden. Bist du erstmal  drinnen kommst du nicht so schnell wieder heraus. Kathrin lacht und antwortet, ist mir recht. Du weißt ja ich bin nicht gut angesehen. Sie kommen zwar alle zu mir kaufen Kräuter und lassen sich die Zukunft voraus sagen, aber im Grunde verachten sie mich. Juliane legte ihren Arm um sie, du weißt doch sagt sie, dass ich dich liebe. Du warst und bist für mich meine Großmutter. So oft habe ich dir schon angeboten auf der Burg bei mir zu wohnen. Doch Kathrin schüttelt den Kopf und antwortet ihr, ich weiß es zu schätzen und wenn ich mal so richtig alt bin, werde ich darauf zurückkommen, doch jetzt liebe ich noch meine Freiheit und die Menschen die zu mir kommen.
Die Menschen auf der Burg freuen sich. dass Katrin gekommen ist. Sie ist ein willkommener Gast und erzählt immer so spannende Geschichten. Schnell kocht Maria Kaffee, Anne deckt den Tisch in der Küche, stellt Kuchen und Konfekt bereit. Als alle am Tisch Platz genommen haben, schaut Kathrin in die Runde, sieht die angespannten Gesichter und denkt, ich muss sie etwas ablenken.
Heute werde ich euch die Geschichte vom Schatz der Elfen erzählen. Tief im Wald leben Kobolde und Elfen. Die Elfen haben sich auf einer Lichtung ein wunderschönes Blütenschloss erbaut auf dem sie leben. Die kleinen Kobolde wohnen in Baumhöhlen. Die Elfen sind die Hüter eines Schatzes. Niemand hat ihn je gesehen, doch alle wissen davon, die Tiere, die Kobolde und die Zwerge. Laurin der Zwergkönig ist schon lange hinter ihm her. Bisher hat es keiner seiner Zwerge geschafft ihn zu sehen, geschweige ihn zu stehlen.
Heute hat Laurin die Kobolde Maxi und Foxi zu sich eingeladen, nicht ohne Hintergedanken. Während des üppigen delikaten Mahles fängt der listige Laurin an über den Schatz der Elfen zu sprechen. Stellt euch mal vor, Gold, Silber, Edelsteine, was kann man damit alles machen. Jeden Tag so ein göttliches Mahl genießen. Sich alles kaufen was das Herz begehrt. Man muss nur die Elfen überwachen. Wenn sie den Schatz kontrollieren, dann kennen wir sein Versteck. Da ihr euch unsichtbar machen könnt, seid ihr am besten dafür geeignet. Na was sagt ihr dazu? Die zwei Kobolde schauen sich an und kichern, für derartige Streiche sind sie immer zu haben. Laurin reibt sich in Gedanken die Hände. Also werdet ihr ab Morgen die Elfen beobachten, sie dürfen euch nicht sehen. Wenn ihr das Versteck ausgemacht habt, sagt ihr mir bescheid. An dem Gewinn werde ich euch natürlich anteiligen. Die beiden Kobolde freuten sich diebisch den Elfen einen derartigen Streich zu spielen.
Am nächsten Morgen schleichen sie sich durch das Gras zur Blumenburg. Die Elfen fliegen schon geschäftig von Pflanze zu Pflanze. Befreien die Blüten von den Tautröpfchen und säubern die Blätter. Da sieht die Elfe Chrissie wie sich Grashalme nach unten biegen. Sie denkt, nanu da schleicht doch jemand herum, es kann nur einer der Kobolde sein. Laut ruft sie, he du Wicht, zeige dich. Die anderen Elfen halten inne und kommen herbei. Da, ruft Elvi und deutet mit der Hand gegenüber auf das Gras, geht noch einer. Ein Kichern ist zu hören. Jetzt zeigt euch endlich, ihr Wichte ruft Chrissie wieder. Und da sie aufgeflogen sind, nehmen sie Gestalt an. Also doch sagt Chrissie. Lachend schauen die zwei Kobolde die Elfen an. Was wollt ihr hier fragt Elvi? Die Zwei werden etwas verlegen, doch dann siegt ihre Pfiffigkeit. Wir wollen euch helfen antwortet Maxi, ihr habt immer soviel zu tun, da wollen wir euch etwas entlasten. Warum glaube ich euch nicht, fragt sie Elvi, ihr seid zwei Schelme und habt sicher etwas ganz anderes im Sinn. Foxi senkt beschämt den Kopf und erzählt den Elfen von Laurin, von seinem Plan und seiner Besessenheit den Schatz zu besitzen. Die Elfen schauen die zwei Kobolde an und sagen: Kommt mit wir werden Euch den Schatz zeigen, den wir zu bewachen, den Auftrag haben. Sie fliegen zu ihrem Baum, dessen Blüten sie hegen und pflegen. - Seht ihr diesen Baum, das ist unser Schatz. Es ist der Baum des Lebens. Solange er blüht, blüht auch alles Leben, verdorrt und stirbt er, stirbt auch alles Leben. Kein anderer Schatz auf der Welt ist so kostbar wie dieser hier. Sie schauen die Kobolde an und beschämt verschwinden die Zwei.
Kathrin blickt in die Runde und sagt: Ihr seht manchmal hat auch ein Schatz eine tiefere Bedeutung!
Inzwischen hat sich die Dunkelheit über das Land gelegt. Es ist spät geworden. Maria bereitet das Abendbrot zu. Auch nach dem Essen sitzen sie immer noch plaudernd beisammen. Niemand möchte allein sein, nach dem Ereignis der vergangenen Nacht.
Kurz nach Mitternacht ertönt der monotone Singsang.
Die Menschen schaudert es, sie gehen gemeinsam in die Bibliothek. Dort stehen sie so dicht beieinander als wollte der eine den anderen stützen.
 Und da kommt sie auch schon, die Geisterprozession. Mit gesenkten Köpfen, dem monotonen Singsang und den Kerzen in den knochigen Finger, schreiten sie zum Kamin hin. Kathrin tritt vor stellt sich ihnen in den Weg und fragt laut. Was wollt ihr hier? Doch die Geister geben keine Antwort, sie gehen unbeirrt weiter, durch Kathrin hindurch als wäre sie überhaupt nicht vorhanden und verschwinden durch die Wand im Geheimgang. Voller Entsetzen schauen ihnen die Menschen nach. Plötzlich steht einer der Geister mitten im Raum. Langsam hebt er seinen Kopf und die Menschen stöhnen vor Grauen. Ein Totenschädel mit tiefschwarzen funkelnden Augenhöhlen starrt sie an. Anne fällt in Ohnmacht. Die gelben gebleckten Zähne klappen auseinander und eine dröhnende schreckliche Stimme sagt: Ich will das was mir gehört. Bevor Kathrin noch etwas fragen konnte ist der Geist wieder verschwunden. Sie dreht sich zu den anderen herum, doch die sind vor Grauen immer noch erstarrt. Nach einiger Zeit verlassen sie fluchtartig die Bibliothek. Maria bekreuzigt sich immer wieder, Anne betet mit klappernden Zähnen, zittrig und aufgeregt geht Albert hinter ihnen her, die zwei Hausmädchen weinen und Juliane und Kathrin nehmen sie in den Arm und führen sie in die Küche.
Dort setzen sie sich wieder an den Tisch, Albert stellt eine Flasche Korn und Gläser darauf. Nachdem alle auf den Schrecken getrunken haben, nimmt Kathrin, Julianes eiskalte Hand in die ihre und fragt sie. Hast du mal nachgesehen ob dieser Orden noch existiert? Die nickt, ja in Portugal.- Du musst dich mit ihnen in Verbindung setzen und ihnen den Schatz zu kommen lassen antwortet Kathrin. Das werde ich, pflichtet ihr Juliane bei doch zuerst, dabei schaut sie die Menschen die ihr sehr ans Herz gewachsen sind am Tisch an, sorge ich dafür, dass ihr anderwärtig untergebracht werdet. Morgen packt ihr ein paar Sachen zusammen und zieht in die Stadtwohnung bis hier alles vorüber ist. Nur Kathrin und ich bleiben hier.
Am nächsten Morgen bestellt sie eine Limousine. Maria protestiert, sie will nicht mit fahren, doch Juliane bleibt hart.
Nachdem ihre Leute die Burg verlassen haben, ziehen sich Juliane und Kathrin in die Bibliothek zurück. Dort führt Juliane ein Telefonat mit den Hüter des Lebens und bittet um ein persönliches Gespräch, das ihr gewährt wird. Sie wendet sich Kathrin zu, in zwei Tagen werde ich nach Portugal fliegen. In diesem Moment steht plötzlich der Geist des Abtes im Raum. Er schaut die zwei Frauen nur an, sagt kein Wort und ist wieder verschwunden. Entsetzt stammelt Juliane, mein Gott jetzt kommen sie auch schon am Tag. Ich habe Angst, ich bleibe nicht hier. Kathrin nimmt die zitternde Juliane in die Arme und spricht leise auf sie ein: Miete dich bis zum Abflug in ein Hotel ein, ruhe dich dort aus und wenn du zurück bist, lass es mich wissen damit ich dir hier beistehen kann. Du willst nicht mit fragt Juliane. Nein lacht Kathrin, mich bringst du in keinen Flieger. Pack jetzt deine Sachen damit du weg kommst, ich gehe in meine Hütte zurück.
Zwei Tage später erwarten sie zwei Pater am Flughafen von Portugal und fahren sie zum Kloster. Es ist ein kleines ärmliches Kloster. Sie wird freundlich empfangen, mit Speisen und Getränke bewirtet. Nachdem sie sich gestärkt hat, fragt der Abt sie freundlich nach ihrem Begehr, da sie einen so weiten Weg auf sich genommen hat, muss es etwas wichtiges sein. Juliane erwidert ihm, dass es eine längere Geschichte ist und die Brüder des Ordens, die Hüter des Lebens, betrifft.
Der Abt lässt die Brüder zusammen rufen, es sind achtzehn an der Zahl. Nachdem alle Platz genommen haben, beginnt Juliane mit ihrer Erzählung. Sie fängt bei ihrem Urahnen an und endet im Heute. Nachdem sie verstummt ist herrscht einige Minuten absolutes Schweigen. Der Abt unterbricht das Schweigen wendet sich ihr zu.  Ich bin von ihrer Geschichte fasziniert und würde selbst gerne in den Chroniken nachlesen was sich damals zugetragen hat. Doch wir sind ein kleiner und armer Orden, wir leben von unseren eigenen Erzeugnisse, Geld ist bei uns sehr wenig vorhanden.
Sie schaut ihn an und antwortet. Dieser Schatz gehörte eurem Orden und ich möchte ihn euch zurück geben. Nur was mit den Geister ist und wie sie sich verhalten weiß ich nicht. Mit ihm könnt ihr die Aufgaben erfüllen die euren Orden ausmacht, den Armen zu helfen.  Sprachlos schauen sie die Brüder an. Sie können nicht glauben dass sie ihnen den Schatz schenkt. Bitte geben sie mir vier ihrer Brüder mit, spricht sie weiter, die den Transport bewachen. Der Abt schaut sie bedauernd an, leider haben wir kein Geld antwortet er, wir können weder den Flug noch die Transportkosten bezahlen. Das übernehme ich sagt Juliane, machen sie sich darüber keine Gedanken.
Am nächsten Morgen nachdem sie in Deutschland gelandet sind, holt sie auf dem Weg zur Burg Kathrin noch ab. Dort angekommen staunen die Pater nicht schlecht über die schöne Burg. Die Gräfin weißt den Brüder ihre Zimmer an. Derweil die sich frisch machen, bestellt sie im Ort für jeden ein Menü. Nachdem sie gespeist haben, ziehen sie sich in die Bibliothek zurück. Dort trinken sie noch einen Kaffee. Juliane steht auf geht zum Kamin und öffnet die Geheimtür, sie winkt den anderen ihr zu folgen. Nachdem sie auch die Tresortür geöffnet hat, stehen sie ihm gegenüber, dem sagenhaften Schatz. Staunend stehen die Pater und Kathrin da, so etwas haben sie noch nie gesehen. Ein immenses Vermögen steht hier, kaum zu glauben. Während sie immer noch den Schatz bestaunen, entsteht Bewegung im Raum. Huschende Gestalten schwirren umher. Wispernde Stimmen reden aufgeregt durcheinander. Aus dem Raunen wird ein furchtbarer Schrei, brausender Wind fegt durch den Raum und eine eisige Kälte legt sich um die Menschen. Die Pater treten mit dem Kreuz in der Hand laut betend vor. Nach einiger Zeit tritt wieder Ruhe ein. Sie gehen alle nach oben und reden über den Spuk. Bruder Johannes beruhigt die zwei Frauen und erklärt ihnen. Diese Geister sind nicht bösartig, sie bewachen nur ihren Schatz. Wenn wir ihn mitnehmen, nehmen wir auch sie mit. Nach einigen Minuten Stille spricht er weiter, ich denke wir bauen starke Holzkisten für die Truhen. Wir bauen sie selbst, niemand soll erfahren dass der Schatz nach Portugal überführt wird.
Dann wenden sie sich leichteren Themen zu. Die Zeit fliegt nur so vorbei. Und es ertönt der monotone Singsang. Sie gehen hinaus und der Zug der Geister kommt um die Ecke. Die vier Mönche stellen sich ihnen  mit erhobenen Kreuzen in der Hand in den Weg und der Zug gerät ins stocken. Die Geister erheben die gebeugten Köpfe und schauen die Menschen mit ihren skelettierten knöchernen Köpfen an. Wer seid ihr und was wollt ihr fragt einer von ihnen. Wir sind euere Nachfahren und Brüder des Ordens - Hüter des Lebens. Wir sind hierher gekommen den Schatz mit uns zu nehmen. Laut schreit der Geist, nein, das ist unser Schatz. Niemand wird ihn uns weg nehmen.
Doch wir widerspricht der Pater, er gehört unserem Orden. Der Geist lacht schrecklich und ruft, wir werden sehen. Die Prozession setzt sich wieder in Bewegung und zieht weiter. Und das wiederholt sich Nacht für Nacht.
Nach einer Woche sind die Kisten fertig. Heute geht es ans verpacken des Schatzes. Es ist ein Geheule und Geschrei im Raum, Gegenstände fliegen durch die Luft, die Geister wehren sich. Doch unbeirrt verpacken die Pater die Truhen. Als die Kisten im Burghof zum abholen stehen, drehen sie völlig durch. Heulend schwirren sie durch die ganze Burg, werfen mit Gegenständen nach den Menschen. es herrscht ein grauenhaftes Chaos. Die Kisten werden zum Flughafen abtransportiert. Und Juliane hofft dass dieser Alptraum jetzt vorbei ist. Sie hat eine kleine Frachtmaschine gechartert. Die Brüder und sie fliegen mit.
Gegen Nachmittag erreichen sie das Kloster. Nachdem die Kisten ausgepackt sind, stehen alle bewundernd um den Schatz. Doch es sind keine achtzehn sondern fast fünfzig Brüder die da stehen. Nachdem sich die menschlichen Brüder bei Juliane bedankt haben, gehen sie in die Kapelle ein Dankesgebet zu sprechen, die Geister schließen sich ihnen an. Nur der Abt bleibt bei Juliane.
Ich weiß nicht, begann er zu sprechen, wie ich ihnen danken soll. Er geht zu einer kleinen Lade nimmt einen Ring heraus und hält in ihr mit den Worten hin. Dieser Ring ist das symbolische Zeichen unseres Ordens. Jeder der ihn trägt steht unter seinem Schutz. Ich möchte ihnen diesen Ring schenken. Sollten sie mal Hilfe benötigen, zeigen sie den Ring vor und es wird ihnen geholfen. Er steht als Garant für Liebe, Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Sie nimmt ihn dankend an, verabschiedet sich, fährt zum Flughafen und fliegt mit der Privatmaschine wieder zurück.
Zu Hause angekommen haben Kathrin und die Bedientesten das Chaos schon beseitigt. Alle freuen sich, dass der Albtraum endlich ein Ende hat. Beim Kaffee fragt Kathrin, na wollt ihr mal wieder eine Geschichte hören? O ja, freuen sich die Anderen und sehen sie ganz entspannt, gespannt an. Und Kathrin legt los:
Heute hört ihr die Geschichte vom kleinen Esel mit den großen Ohren. Auf einem Bauernhof lebt eine junge Eselin, sie ist sehr traurig...............
Im fernen Portugal führen die menschlichen und geistigen Brüder des Ordens - die Hüter des Lebens,
ein einträchtiges Leben. Der Geisterabt weiht die menschlichen Brüder in die Geheimnisse des Ordens längst vergangener Zeit ein. Der Schatz hat ihnen Wohlstand und Reichtum beschert.



Diese Geschichte wurde frei erfunden!