Es ist Winter, die Nacht ist bitter kalt und der Schnee liegt wie ein weißes Leichentuch über der stillen Landschaft. Jäh wird die nächtliche Stille von knirschenden Schritten unterbrochen, doch plötzlich brechen sie abrupt ab. Unheimliche Geräusche, Keuchen und Stöhnen dringen durch die einsame Nacht, dann ein gellender entsetzlicher Schrei der in ein grauenvolles gurgelndes Röcheln übergeht und verstummt. Kurze Zeit später entfernen sich laufende Schritte und eine gespenstische Stille legt sich über das Land, es ist als hält die Natur den Atem an. Am nächsten Morgen findet ein Jogger die entsetzlich zugerichtete Leiche einer Frau. Voller Grauen ruft er die Polizei. Als die Kripo eintrifft, bietet sich ihnen ein grässliches Bild. Der Schnee rot mit Blut getränkt, die nackte Leiche bestialisch zu gerichtet. Der Körper auf geschlitzt, die Gedärme und Organe liegen neben der Leiche und der Kopf fast vom Rumpf ab getrennt , das voller Grauen verzerrte Gesicht und der weit wie zum Schrei geöffnete Mund, gräbt sich tief in das Gedächtnis der Männer und sie schauen sich mit bleichen Gesichter wortlos an. Kommissar Becker schüttelt seine Beklommenheit ab, macht dem Pathologen Platz und sagt: Das ist der blanke Horror, nur ein irrer Sadist kann so etwas brutales tun, wir müssen diese Bestie so schnell wie möglich dingfest machen und Gedankenverloren fragt er, was hatte sie in der Nacht nur in diese einsamen Gegend geführt. An den Fußspuren kann man erkennen, dass sie allein unterwegs war und dann auf ihren Mörder stieß.

Im Kommissariat zurück, arbeiten die Männer fieberhaft die Identität der Toten zu ermitteln. Die Spurensicherung hat außer den undeutlichen Fußabdrücken des Mörders nichts gefunden. Kurz vor Feierabend fährt Kommissar Roman Becker mit seinem Assistenten Frank Held noch zur Pathologie. Na Dr. Steinberg, wie weit sind sie mit der Obduktion fragt Becker? Fast fertig erwiderte der, bis auf ein paar Proben die noch unterwegs sind. Der Mörder ist mit äußerster Brutalität vor gegangen. An Hand des Blutverlustes um den Körper konnte man erkennen, dass der Schnitt vom Unterleib bis zum Brustkorb als erstes aus geführt wurde, er riss ihr die Kleider vom Leib, das sieht man am Verlauf des Blutes und brach ihr mit brachialer Gewalt den Brustkorb auf, dann erst führte er den Schnitt am Hals durch und riss anschließend die Organe heraus. Bis auf das Herz und die Leber sind alle da. Es war keine Fremd DNA an ihr. Keine Anzeichen eines Sexualverbrechens. Sie muss unvorstellbare Qualen erlitten haben bevor sie starb. Riss, fragte Becker ungläubig, der Doktor nickte. Die Organe als Trophäe fragte Becker? Der Doktor zuckt die Schultern, es kann auch sein, dass er es verspeist, denke mal an Hannibal Lektor, der auch Menschen schlachtete und die Organe verspeiste. Hannibal Lektor ist eine Romanfigur erwidert Becker! Aber entgegnet Steinberg, er könnt sich ihn als Vorbild genommen haben und nach ahmen, oder an den Massenmörder Fritz Haarmann, der hat wirklich gelebt, er hat Jungs geschlachtet, das Fleisch gegessen und auch verkauft. Massenmörder Doktor, sagte Becker, male den Teufel nicht an die Wand. Das könnte doch sein erwidert der Doktor, jemand der so brutal mordet, hat das nicht zum ersten mal begangen, der steigert sich von mal zu mal, das ist ein gefährlicher Psychopath. Die Männer verabschieden sich und verlassen das Institut. Langsam senkt sich die Dämmerung wieder über das Land und ein ungutes Gefühl befällt sie. Doch diese Nacht bleibt es ruhig. Drei Tage später! Noch immer wurde die Tote nicht identifiziert und der Täter geistert wie ein Phantom durch die Köpfe der Polizisten. Becker fordert die Akten aller ungeklärten Morde der letzten Jahre an und geht, er hat Feierabend.

In dieser Nacht ist die Discothek Silver überfüllt. Alice eine Studentin ist müde und verlässt sie. Draußen vor der Tür atmet sie die frische Luft tief ein. Waldburg, das kleine Städtchen sieht in dieser Sternen klaren Nacht märchenhaft aus, es ist eisig kalt, aber sie beschließt trotzdem den Weg zu ihrer kleinen Wohnung zu Fuß zu gehen, denn die frische Luft tut ihr gut. Doch in dieser Idylle schleicht das Grauen durch die Straßen. Ein unheimlicher bizarrer Schatten drückt sich an Häuserwänden entlang und weicht jedem Lichtschein aus. Wütend knurrt er leise vor sich hin, bis jetzt war er erfolglos und wird immer nervöser. Da hört er Schritte, dumpf und leicht knirschend, sieht sich um und zieht sich schnell hinter eine Hausecke zurück. Sie kommen näher und gehen vorbei, eine Frau. In dem Moment als er das erkannte, springt er hervor und läuft den Dolch erhoben zu ihr hin, doch blitzschnell dreht sich Alice um und versetzt ihm einen Überraschungsschlag gegen die Halsschlagader, er sackt zusammen und fällt zu Boden, schnell dreht sie sich um und rennt davon. Schon als sie in die Seitenstraße einbog befiel sie ein beklemmendes Gefühl und angespannt ging sie weiter. Heute machten sich ihre viele Stunden der Selbstverteidigung bezahlt. Nach ein paar Minuten richtet er sich wieder auf, rennt die Straße voller Wut herunter auf der Suche nach ihr, doch sie war wie vom Erdboden verschluckt. Vor sich hin fluchend schleicht er im Schatten der Häuser weiter auf der Suche nach einem möglichen Opfer. Doch langsam weicht die Nacht der Morgendämmerung und er muss sich zurück ziehen. In einem skurrilen hopsenden Lauf rennt er Stadtauswärts. Hier stehen weit voneinander entfernt vereinzelte Häuser und er verschwindet in einem Bauernhaus. Aus dem Stall ist das Muhen der Kühe und das Grunzen von Schweinen zu hören. Nachdem er die Tiere gefüttert hatte, geht er zu den Strohballen schiebt sie zur Seite, öffnet eine Luke und steigt hinab. Ein in diffuses blaues Licht getauchter Raum tat sich vor ihm auf. Dunkle bizarre Schatten huschen die Wände entlang, irres Kichern und bösartiges Knurren ausstoßend. Nur zögerlich betritt er den Raum, sofort stürzen sich die Schatten kreischend auf ihn. Plötzlich ist ein tiefes Knurren und Zischen zu hören, sofort verstummen die Schatten und ein riesengroßer Schlangenkopf erscheint aus der hinteren Dunkelheit des Raumes. Das Maul weit aufgerissen gleitet er langsam näher. Johannes fällt auf seine Knie, feurige Augen bannen ihn und fauliger Atem schlägt ihm entgegen als sie zischend fragt: Wo ist mein Herz du Elender? Dröhnend hallen die Worte in seinem Kopf wieder. Mit zitternder Stimme antwortet er: Verzeih mir meine Königin. Noch zwei Herzen, dröhnt die Stimme wieder in seinem Kopf, zwei Frauenherzen und Du bist erlöst, du hast nicht mehr viel Zeit. Langsam zieht sich die schreckliche Kreatur wieder zurück. Immer noch zitternd steht Johannes, Johannes Schreiber ist sein Name, auf und schleppt sich zur Treppe, die wieder kreischende Schatten um tanzen ihn bis er oben angekommen ist. Nachdem er die Luke geschlossen hat, die Strohballen wieder darüber lagen, begibt er sich ins Haus. Dort zerschneidet er die Leber bereitet sie sich zu und verspeist sie. Gesättigt und müde legt er sich schlafen.

An diesem Morgen begibt sich Alice zur Polizei um eine Anzeige auf zugeben. Nachdem sich der Beamte angehört hatte, was sie erzählte wurde er stutzig und rief Kommissar Becker an. Schnell war dieser zur Stelle und lässt sich den Vorfall schildern. Können sie ihn beschreiben fragte er, sie schüttelt den Kopf, nein es ging zu schnell und es war dunkel, ich hörte schnelle Schritte, drehte mich um und sah die erhobene Hand mit dem Messer, da schlug ich zu und rannte weg. Das haben sie richtig gemacht antwortet er, doch können sie schätzen wie groß er war? Sie überlegte, etwa eins achtzig sagt sie und da fällt mir ein seine Schritte klangen unregelmäßig. So als würde er hinken fragte er? Ja antwortet sie, aber sonst kann ich mich an nichts erinnern. Danke sagte er, sollte ihnen noch etwas einfallen, rufen sie mich an und reicht ihr seine Visitenkarte , sie haben uns sehr geholfen. Noch einen Rat, bleiben sie in der Dunkelheit zu Hause. Danach trennen sie sich. Der Kommissar informiert seine Männer, sie hatten zwischenzeitlich eine Soko gebildet und veranlasst dass ab sofort Nachts verstärkt Streife gefahren wird. Die Ermordete ist noch immer nicht identifiziert, niemand kennt oder vermisst sie. So lassen sie jetzt ihr Foto durch die Medien laufen in der Hoffnung, dass sie jemand erkennt. Auch mit dem Mörder sind sie noch keinen Schritt weiter und der Hinweis auf das Hinken ist ein wichtiger Anhaltspunkt dem nach gegangen werden muss.

Wieder senkt sich leise die Dunkelheit über das Land und wieder schleicht das Grauen durch die Straßen. Auch in dieser eisigen Nacht sind nur vereinzelte Passanten unterwegs. Linda verlässt gegen 23 Uhr ihre Freundin und läuft das kurze Stück zu Fuß nach Hause, doch sie kommt dort nicht an. Am nächsten Morgen findet man ihre grässlich zugerichtete Leiche. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Kunde dieses neuen Mordes durch die Stadt, Angst ,Schrecken Entsetzen und Wut verbreitend. Zornige Stimmen werden laut auf Polizei und Justiz. Als dann zwei Stunden später noch eine grässlich verstümmelte Frauenleiche im Park gefunden wird, bricht eine Panik in der Stadt aus. Viele sichern ihre Häuser und Wohnungen zusätzlich und einige verlassen die Stadt. Die Polizei gibt die Mitteilung heraus, sie suchen einen hinkenden Mann und warnt die Frauen bei Dunkelheit ihre Häuser zu verlassen und wenn doch, nicht alleine. Viele Hinweise gehen ein unter anderem auch der auf Johannes Schreiber.

Als Johannes in dieser Nacht nach Hause kommt fühlt er sich gut, endlich wird er wieder frei sein. Befreit von dieser Bestie, die Besitz von ihm ergriffen hat. Langsam steigt er die Treppe hinunter und betritt zögerlich den Raum. Sofort stürzen sich die Schatten wieder mit Gekreische auf ihn. Wieder erscheinen zwei glühende Punkte aus der hinteren Dunkelheit des Raumes und werden größer, langsam schält sich die hässliche Kreatur heraus. Die Schatten verstummen sofort und es herrscht eine Totenstille. Mit weit aufgerissenem Maul richtet sie sich vor ihm auf. Zitternd steckt er die zwei Herzen hinein. Ein grässliches Knirschen lässt Johannes kalte Schauer den Rücken herunter laufen und als mit einem lauten Knall die Kreatur zerplatzt schlägt er instinktiv die Hände vor sein Gesicht. Schwarzes Blut tropft aus Fleischfetzen von der Decke herunter und läuft die Wände entlang, ein widerlicher fauliger Geruch legt sich über den Raum. Als er die Hände wieder herunter nimmt, steht vor ihm in diesem schrecklichen Chaos eine wunderschöne Frau. Langes fast weißes Haar umschmeichelt ihren schönen hell schimmernden nackten Körper, in dem zarten herzförmigen Gesicht leuchten ihn grüne mandelförmige Augen an. Ihre Hände sind Reptilienartig mit langen spitzen Krallen und bis zu den Unterarmen mit Reptilienhaut überzogen. Sprachlos stand er da und konnte sie nur anschauen. Geschmeidig glitt sie zu ihm und sagte mit leiser Stimme: Nun bist Du frei, ein schreckliches Lachen ausstoßend schoss ihre Hand auf ihn zu bohrte sich tief in seine Brust und riss ihm das Herz heraus. Während dessen verwandeln sich die Schatten in halb Frau, halb Reptil. Sie stimmen in das grässliche Lachen ein, begeben sich nach oben und verschwinden in der Dunkelheit. Als am nächsten Tag zwei Polizisten das Anwesen durchsuchten, Johannes stand auf ihrer Liste, da er hinkte, fanden sie ihn durch die offen stehende Luke. Ein Bild des Grauens bot sich ihnen und der Gestank war fast unerträglich. Sie laufen regelrecht nach oben und aus dem Stall. Als sie sich etwas beruhigt haben informieren sie die Soko. Nachdem die Leiche abtransportiert war, die Spuren gesichert fahren die Männer zurück. Am nächsten Morgen, ließ das Labor sie wissen, dass die Flüssigkeit und die Brocken nicht zu analysieren waren, völlig unbekannte Substanzen. Nach einem halben Jahr löste sich die Soko auf, sie konnten die Morde nicht aufklären und sie wurden als ungelöst archiviert. Seit kurzem kursiert eine Mär durch die Stadt. An einem tiefen See im Wald, sitzt eine wunderschöne Frau, ihr lieblicher Gesang zieht jeden in ihren Bann der ihn hört und er kehrt nie mehr zurück. Die Leute lachen darüber und sagen: Wunderbar, Waldburg hat eine Attraktion - eine eigene Wassernymphe.